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Der European Energy Award (2012-2014)

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Dokumentation 2012-2014

5. Ausblick „Ein

5. Ausblick „Ein Landkreis voller Energie“ – „Energiekreis Nr. 1“ – „Ein Landkreis mit Energie“ Mit der erfolgreichen Implementierung des eea im Jahr 2008 hat der Landkreis Görlitz als erster Landkreis in Ostdeutschland nachhaltig Energie- und Klimaschutzprozesse vorangebracht. Durch den eea konnten interne und externe Prozesse in Gang gebracht werden, die aktiv dazu beigetragen haben, klimaschädliche Treibhausgase einzusparen und Energie sinnvoll einzusetzen. Der eea als externes Zertifizierungssystem hat die Energiearbeit auf eine neue Stufe gehoben. Die Energiewende ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Im Bestreben für ein sicheres, wirtschaftliches und soziales Energiesystem will der Landkreis eine Vorreiterrolle einnehmen. Aus diesem Grund wird der Landkreis in seinem Streben nach mehr Energieeffizienz nicht nachlassen. So wird sich zeigen, wie energiepolitischer Anspruch und angespannte Haushaltssituation auf Dauer kombinierbar sind. Gerade neue und innovative Technologien sind im Vergleich zu herkömmlichen teuer. So wird es eine Aufgabe sein, neue Ansätze des Wirtschaftens zu finden, den Einklang zwischen gesetzlichen Vorschriften und „der Wirklichkeit des Handelns“ weiter zu harmonisieren und vor allem weiter für den Sinn und die Richtigkeit des Energiesparens zu werben. Der Landkreis wird sich auch in Zukunft an wegweisenden Projekten beteiligen. Aus diesem Grund wird der Landkreis die Zusammenarbeit mit seinen Partnern verstärken und neue gewinnen. Die Servicestelle Energie/Landkreis Görlitz muss weiter ausgebaut werden, um die Arbeit subtanziell zu untersetzen. Schlussendlich bedarf es einer verstärkten Bildungsund Öffentlichkeitsarbeit, um den Energiespargedanken nachhaltig in der Region zu verankern, damit das Ziel „Energiekreis Nr. 1 – Landkreis Görlitz“ auch erreicht wird. Daraus ergibt sich für die Energiearbeit des Landkreises der nächste logische Schritt, die eigenständige Verstetigung der klimapolitischen Erfolge, da der Lernprozess durch den eea als abgeschlossen angesehen werden kann. Jetzt geht es darum, das Erreichte zu festigen, begonnene Baustellen abzuschließen und weitere Optimierung durchzuführen. Der eea ist dafür nicht geeignet, da er durch seine ambitionierte Verbesserungslogik Ressourcen an falschen Stellen bündelt. Aus diesem Grund gibt sich der Landkreis Görlitz ein eigenes energiepolitisches Leitbild, dessen Grundlage das zu beschließende (qualifizierte) Regionale Energie- und Klimaschutzkonzept bildet. Im Folgenden werden die klimaschutzpolitischen Ziele, die notwendigen Instrumente und Akteure zu deren Erreichung, sowie quantitative und qualitative Indikatoren der Erfolgsmessung formuliert. Das Ziel aller energiepolitischen Anstrengungen des Landkreises ist es, den Menschen heute und in Zukunft einen lebenswerten Platz zum Leben bereitzustellen. Umweltzerstörungen und Klimawandel, aber auch ökonomische und soziale Veränderungen gefährden dieses Ansinnen. Aus diesem Grund hat sich der Landkreis Görlitz auf den Weg zum „Energiekreis Nr. 1“ oder „Landkreis Görlitz – der Energiekreis“ gemacht. Dieses Leitmotiv beschreibt den Weg und das Ziel des Klimaprogrammes des Landkreises Görlitz. Zentrales Klimaschutzinstrument ist der effiziente Einsatz von Energie. Dabei werden drei Wege beschritten: Zum einen das Sparen in der Verwaltung und zum anderen das Weiterverbreiten des Gedankens in der Region sowie die Hilfe zur Selbsthilfe. 34

Klimapolitische Ziele • Der Landkreis Görlitz strebt an, bis zum Jahr 2050 95 Prozent seiner THG-Emissionen zu vermeiden. • Der Landkreis Görlitz strebt an, bis zum Jahr 2050 den Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch auf 70 Prozent zu steigern. • Der Landkreis Görlitz strebt an, die Produktion von Elektrizität aus erneuerbaren Energieträgern in Relation zum Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2050 auf 100 Prozent zu steigern. • Der Landkreis Görlitz strebt an, bis zum Jahr 2050 den Energieverbrauch um 60 Prozent zu senken. • Der Landkreis Görlitz strebt an, den Endenergieverbrauch im Verkehrsbereich bis 2050 um 45 Prozent zu senken. • Der Landkreis Görlitz strebt an, den flächenspezifischen Heizenergieverbrauch in Liegenschaften und den Verbrauch des Fuhrparks jedes Jahr um 1,3 Prozent zu senken Instrumente der Energiearbeit Um die selbst gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen, bedarf es auf allen Handlungsebenen angepasster Instrumente. Im Folgenden werden die Instrumente der Energiearbeit des Landkreises in deduktiver Vorgehensweise erläutert. Im Energie- und Klimaschutzkonzept sind die Leitlinien und Ziele der Energiepolitik des Landkreises festgehalten. Hier sind auch diejenigen Maßnahmen niedergeschrieben, die zur Erreichung dieser Ziele empfohlen werden. Das Energie- und Klimaschutzkonzept bildet damit, gemeinsam mit dem im Kreishaushalt festgelegten Umsetzungsbudget, das Fundament der Energiearbeit des Landkreises. Das Energiesparteam des Landkreises – bestehend aus drei Mitarbeitern je Dezernat, einem Mitarbeiter Büro Landrat sowie der Servicestelle Energie/Landkreis Görlitz – ist der eigentliche Motor der Energiearbeit im Landkreis. Hier werden konkrete Maßnahmen geplant und umgesetzt und schlussendlich auch gemeinsam ausgewertet. Inhaltlich wird das Team durch die Hochschule Zittau/Görlitz unterstützt. Bei Bedarf können weitere externe Fachleute eingebunden werden. Das vorrangige Ziel der Energiearbeit des Landkreises ist es, durch eigene Anstrengungen Treibhausgase und Energiekosten einzusparen. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines wirkungsvollen Energiemanagements bzw. Energieverbrauchsmonitorings. Hier werden grundlegende Daten generiert und ausgewertet, um an den richtigen Stellschrauben im Liegenschaftsmanagement drehen zu können. In der Folge lassen sich (Investitions-)Entscheidungen leichter und transparenter dokumentieren und Ausschreibungen zum Energiebezug punktgenau konzipieren. Die Servicestelle Energie/Landkreis Görlitz übernimmt in der Energiearbeit des Landkreises die Rolle des Dienstleisters und die Scharnierfunktion zwischen Landratsamt und seinen Partnern. Beide Eigenschaften greifen hierbei ineinander und bedingen sich. So zum Beispiel beim Wissenstransport, in der Kommunikation mit den Kommunen oder mit dem Freistaat. Es gibt jedoch auch Aufgabenstellungen, die klar der einen oder anderen Funktion zugeordnet werden können. Als Mitglied des Energiesparteams des Landkreises nimmt sie hier administrative und kommunikative Aufgaben wahr. Des Weiteren ist sie der Motor wichtiger Modellvorhaben im/des Landkreis(es). Öffentlichkeitsarbeit – „Tue Gutes und rede darüber!“ – in diesem Sinne sollte Energiearbeit als Erfahrung nach außen getragen werden, um andere Kommunen und Landkreise an den eigenen Erfahrungen teilhaben zu lassen und weitere Aktive bei der Umsetzung der Energiewende zu gewinnen. Die Öffentlichkeitsarbeit findet crossmedial statt und unterstreicht die klimapolitischen Ambitionen des Landkreises. 35

Strategie / Planung