11 Dank jungen schwungvollen Engagements herrscht im Haus jedoch reges Leben. Neben der Sorge um das leibliche Wohl (wovon sich auch die Jury selbst überzeugen konnte) sind auch Musik- und Kulturgenuss hier zu Hause. Ich denke, die rege und aktive Gemeinschaft und die offene Herzlichkeit sind uns sicher in besonderer Erinnerung geblieben. Gäbe es einen Sonderpunkt für einen „Wohlfühlfaktor“, der wäre hier richtig angebracht. Vielen Dank! Der Sonderpreis geht an Kunnersdorf und der Ehrenpreis an Herrn Valentin Klepatzki. Jurysprecher Herr Höhne, Herr Bürgermeister Kalkbrenner, Vertreter aus Kunnersdorf sowie Herr Landrat Lange (v. l. n. r.) bei der Preisverleihung Die Laudatio auf Mengelsdorf (gehalten von Frau Beate Mücke, als Jurymitglied zuständig für die Entwicklungskonzepte und wirtschaftlichen Aktivitäten in Mengelsdorf und das Gesamtbild in Schönau-Berzdorf und Kiesdorf) Bilder vom Landleben in bunten Zeitschriften werben meist mit schönen grünen Wiesen und bunten Gärten – das dörfliche Grün ist mit dem Image des „Lebens auf dem Dorf“ eng verbunden. Großzügige öffentliche Freiflächen bedeuten mehr Lebensqualität einerseits aber auch mehr Kosten für Kommunen andererseits. Im Mittelalter kannte man den Begriff der Allmende. Dazu gehörten auch Löschwasserteiche und Gemeindewiesen. Auf diesen Flächen hatten alle Dorfbewohner das Recht der Nutzung, aber auch die Verantwortung zur Pflege und Instandhaltung. „Wenn die Welt ein Dorf wäre“ – man könnte denken, mit diesem Leitbild wird in Mengelsdorf heute an solche alten Traditionen wieder angeknüpft. Hier wird nicht über zu hohe Kosten geschimpft, sondern angepackt. Beeindruckt war die Jury vom hochwertig ausgestatteten und tipptopp gepflegten Bolzplatz, dessen Tür jederzeit allen 327 Einwohnern offensteht. Dafür tun sie auch etwas – sie halten ihn nämlich selbst in Schuss, allen voran Jugendclub und Feuerwehr. Auch der großzügig und individuell
12 gestaltete Spielplatz am Feuerwehrhaus wird von der Dorfgemeinschaft selbst instand gehalten. Wiesen und Teiche werden unkompliziert von Einwohnern genutzt und gepflegt. Statt kahlgeschorenem Rasen kennt man hier artenreiche Wiesen. In das dörfliche Konzept von Mengelsdorf ordnet sich sehr schön der Kindergarten ein. Die Kommune hatte den Mut, in eine kleine Kindereinrichtung für 30 Krippen- und Kindergartenkinder zu investieren. Hier geht es familiär und entspannt zu, es gibt viel Platz für Individualität und jede Menge Angebote, z. B. eine Kinderküche und im Garten ein Beobachtungsbiotop und einen Naschgarten. Wir gratulieren Mengelsdorf daher zum Sonderpreis für die gemeinschaftliche Nutzung und Pflege der dörflichen Freiflächen und dem Kindergarten zum Ehrenpreis und wünschen ihm viele Kinder, die groß werden und die Zukunft ihres Dorfes aktiv mitgestalten! Herr Landrat Lange, Jurymitglied Frau Mücke, Vertreter aus Mengelsdorf sowie Jurymitglied Frau Marschke (v. l. n. r.) bei der Preisverleihung Die Laudatio auf Sagar (gehalten von Frau Heike Augustin, als Jurymitglied zuständig für die Baugestaltung und Siedlungsentwicklung) Sehr geehrte Damen und Herren, einen Tag bevor die Jury nach Sagar reiste, titelte die Sächsische Zeitung vorab „Sagar und die Reise ins Glück, das Besondere von Sagar hält sich oft versteckt“. Also waren wir auf Suche eingestellt und sehr gespannt. Freitagnachmittag: Wochenendstimmung lag über dem Ort. Die Sagarer blieben ganz ruhig, kaum jemand ließ sich blicken.
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