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Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt?

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Eine Studie zur Verbesserung der Verbleibchancen qualifizierter Frauen im Landkreis Görlitz

der Region nicht nur

der Region nicht nur abzuwarten, sondern zu gestalten, müssen vorhandene Potenziale in der Region erkannt und gehoben werden. Um aber jene Dimensionen von Lebensqualität und Orientierungen der im Landkreis lebenden qualifizierten Frauen und Männer abzubilden, fehlen bisher angemessene Daten. Dieser Lücke zu begegnen, war ein wichtiges Ziel der Studie. Sie setzt bereits geleistete Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in der Regionalentwicklung 10 , der Gestaltung von Lebenslaufpassagen 11 und der Strategieentwicklung 12 im Landkreis Görlitz fort. 3 Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt? Eine Untersuchung im Landkreis Görlitz 10 Beispielhaft sei hier auf die „Görlitzer Beiträge zu regionalen Transformations prozessen“ insbesondere Bände 5 und 6 zum Begriff und Konzept der „Region“ verwiesen (Binas 2010, 2012). 11 Das Projekt „Zukunft Görlitz – Regionales Übergangsmanagement im Landkreis Görlitz“ veröffentlichte 2012 den 1. Bericht „Brücken in Ausbildung“. Die Koordinierungsstelle für Berufsund Studienorientierung im Landkreis Görlitz organisiert die analoge Ausbildungsmesse „Insider“ und betreibt den „Online- Insider“: www.insidergoerlitz.de. 12 Vgl. ausgewählte strategische Papiere unter www. kreis-goerlitz.de. 3.1 Untersuchungsgruppe der quantitativen Erhebung Tabelle 4: Beschreibung der Untersuchungsstichproben Bruttostichprobe (= Grundgesamtheit) Männer Frauen Gesamt Männer Nettostichprobe (realisierte Interviews) Frauen Gesamt Männer Als Grundgesamtheit der quantitativen Erhebung wurden: (1) die Klassen 11 und 12 des Schuljahres 2015/2016 an den allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien im Landkreis Görlitz sowie (2) die Studierenden aller Fach semester der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG), die am 14.12.2015 in den regulären Studiengängen immatrikuliert waren 13 , ausgewählt (Tabelle 4). Mit der Beschränkung auf Studierende der Hochschule Zittau/Görlitz als Grundgesamtheit werden in der vorliegenden Untersuchung nicht die Studierenden erfasst, die ihren Wohnsitz im Landkreis Görlitz haben, aber in einer anderen Region studieren (sogenannte Bildungsauspendler) 14 . Es gilt deshalb zu beachten, dass die vorliegende Untersuchung nur für die Gruppe der Studierenden an der HSZG repräsentativ ist. Insgesamt 1701 Schülerinnen und Schüler lernten im Schuljahr 2015/2016 in den 11. und 12. Klassenstufen an allen neun allgemeinbildenden und den beiden beruflichen Gymnasien im Landkreis Görlitz. Bei einem Schülerinnenanteil von 55 Prozent kommen auf 100 männliche Schüler rund 121 Gymnasiastinnen. Die Erhebung wurde mithilfe eines online-gestützten Fragebogens durchgeführt (Rücklaufquote: 39 %). Verzerrungen gegenüber der Grundgesamtheit wurden gewichtet und angepasst. An der Hochschule Zittau/Görlitz sind 2576 Studierende (2016) eingeschrieben, die sich fast hälftig auf die Hochschulstandorte Zittau und Görlitz verteilen. Der Frauenanteil liegt in Zittau (mit überwiegend technisch-ingenieurwissenschaftlich orientierten Studiengängen) bei 31 Prozent und in Görlitz (Sozialwissenschaften, Informatik, Management- und Kulturwissenschaften) bei 72 Prozent. Die Online-Befragung erzielte ein Rücklauf von 30 Prozent. Abweichungen zur Grundgesamtheit werden ebenfalls über einen Gewichtungsfaktor korrigiert. Die Gruppe der Studierenden setzt sich aus einheimischen und zugewanderten Studierenden zusammen. Als Einheimische gelten die Studierenden, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Landkreis Görlitz erworben haben. Obwohl im Landkreis Görlitz mehr junge Frauen als Männer die Schule mit dem Abitur beenden, bleibt ihr Anteil unter den Studierenden geringer: Nur 23 Prozent der weiblichen und 29 Prozent der männlichen Studierenden haben ihre Hochschulzugangsberechtigung im Landkreis Görlitz erworben, was ein erstes Indiz darauf ist, dass offenbar mehr Abiturientinnen die Region nach der Schule verlassen. Allerdings ist der Anteil der Studentinnen, die innerhalb Sachsens, aber jenseits der Oberlausitz, an die hiesige Hochschule kommen, deutlich höher als der ihrer Kommilitonen, was die hohe Wanderungsneigung von jungen Frauen in der Bildungsphase sowohl regional als auch überregional widerspiegelt (vgl. Kapitel 2). Vor dem Hintergrund der Frage nach Mobilitätserfahrungen in der Region verfügen über ein Viertel der Schülerinnen und Schüler über diese Erfahrungen. In der Gruppe der Studierenden kehrt sich das Verhältnis von Mobilität und Immo bilität um. Bei den Frauen beträgt der Anteil der Immobilen sogar nur ein Fünftel, während jeder vierte Mann seinen Wohnsitz seit der Geburt nicht verlassen hat. Die größte Gruppe Untersuchungssample (ungewichtet) Frauen Gesamt Männer Gymnasien (Klassen 11 und 12 im Schuljahr 2015/2016) Untersuchungssample (gewichtet) Frauen Gesamt 768 933 1.701 288 371 659 254 346 600 275 325 600 45% 55% 100% 44% 56% 100% 42% 58% 100% 46% 54% 100% Studierende der Hochschule Zittau/Görlitz im Wintersemester 2015/2016 1.248 1.328 2.576 299 462 761 275 440 715 340 375 715 48% 52% 100% 39% 61% 100% 38% 62% 100% 48% 52% 100% Quellen: Zulassungsamt Hochschule Zittau/Görlitz (Stand: Dezember 2015); Amtliche Schulstatistik 2015/2016 des Statistischen Landesamtes (Stand: 18.09.2015); Erhebung des TRAWOS Institutes 2015/2016, eigene Berechnungen 13 Studierende in studienvorbereitenden Kollegs, Studierende aus Austauschprogrammen, Studierende im berufsbegleitenden Fernstudiengang Tourismusmanagement sind nicht Bestandteil der Grundgesamtheit. Ebenso ausgeschlossen sind Studierende am Internationalen Hochschulinstitut (IHI) und der Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg, da es sich um kooperative Studiengänge bzw. um sehr fachspezifische Studiengänge handelt. 14 Im Wintersemester 2015/2016 waren beispielsweise 425 Studierende mit Abitur und Postanschrift im Landkreis Görlitz an der TU Dresden immatrikuliert (Auskunft des Immatrikulationsamtes der TU Dresden vom 26. Mai 2016). 14 15

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